WIE DIE METHODE ENTSTAND

Wer war Dr. Moshe Feldenkrais und wie ist die nach ihm benannte Methode entstanden?

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Dr. Moshe Feldenkrais (1904-1984), Begründer dieser Methode, wurde in Slawuta/Ukraine geboren und wuchs in Baranowicze (heute Weißrussland) auf.

Er wanderte als Jugendlicher nach Palästina aus, später nach Frankreich und England und ging 1950 wieder zurück nach Israel. Am 01. Juli 1984 verstarb Dr. Mosche Feldenkrais in Tel Aviv. Sein in den 40er Jahren begonnenes erstes Buch „Das starke Selbst“ erscheint 1985.

Er war Elektroingenieur, Physiker und Judolehrer, studierte die Zusammenhänge zwischen Bewegung, Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Handeln. Er zog Forschungsergebnisse aus Kybernetik, Hirnforschung und Entwicklungspsychologie hinzu, war Experte in Neuro- und Verhaltensphysiologie sowie Neuro-Psychologie.

Darüber hinaus hat er

  • sich tiefgehend mit Judo beschäftigt,
  • als erster Europäer 1936 den Schwarzgurt im Judo erhalten,
  • den berühmten Club Jiu-Jitsu-Club von Frankreich gegründet,
  • mit Joliot-Curie am Kernspaltprogramm gearbeitet und
  • den Van de Graaf-Generator gebaut (Petit Palais d’Exposition, Paris).

Nach seiner Flucht von Frankreich nach England, wird er Wissenschaftsoffizier in der Anti-U-Boot-Forschungsabteilung der Admiralität im schottischen Fairlie. Dort beginnt er auch (nach einer neuerlichen Knieverletzung, die er sich Ende der zwanziger Jahre in Palästina zuzog), mit der Entwicklung seiner Lernmethode.

Durch seinen Forschungsdrang und seine Neugierde machte er revolutionäre Entdeckungen über die Zusammenhänge körperlicher Bewegung und Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Handeln. Aus der Erkenntnis dieser engen Verbindungen und seinem leidenschaftlichen Interesse an allem, was mit Bewegung zu tun hat, entwickelte er seine Methode. Sie basiert auf der natürlichen Lernfähigkeit des menschlichen Nervensystems und dessen Fähigkeit, neue Verknüpfungen im Gehirn aufzubauen –  als ein elementarer Bestandteil jeder wirklichen Veränderung.

Es konnte festgestellt werden, dass:

  • die Arbeit mit dieser Methode allen Menschen möglich ist, unabhängig von Alter, Herkunft und Verfassung,
  • alle Menschen durch neue Lernprozesse – motorischer, emotionaler und kognitiver Art – ihr Potenzial entwickeln können.
  • es möglich ist, über Bewegung in einem eigenen Lernprozess, zu sich Selbst zu finden,
  • sich die Motivation und Neugier zu Lernen entwickelt und
  • die Arbeit mit dieser Methode den Menschen Freude bringt.

Für Moshe Feldenkrais war Forschung nie nur Selbstzweck. Er sammelte und analysierte Informationen aus allen Wissenschaftsbereichen, die er in eine Arbeitsmethode umsetzen wollte. Ziel war die Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten, sich möglichst ökonomisch und funktional, den jeweiligen Erfordernissen entsprechend, in der eigenen Umwelt bewegen zu können.

Seinen Durchbruch erlebte er in den 70er Jahren durch den Beginn von Ausbildungen in den USA, wodurch sich die Feldenkrais-Welt einem größeren Kreis öffnete. Nach seinem Tod führten und führen  seine damaligen Studenten seine Arbeit in seinem Auftrag fort. Es entstanden Ausbildungsstätten weltweit, z.B. in Frankreich, Italien, Schweiz, Deutschland, Holland, England, USA, Hawaii, Japan.

Seine bekanntesten Schüler/Klienten waren u.a. Ben Gurion, Moshe Dayan und Yehudi Menuhin.

„Was mich interessiert, sind nicht bewegliche Körper, sondern bewegliche Gehirne“ (Zitat M.F.)